Mein Lebenslauf

lange Fassung

Mein Name ist Holger Buchholz. Ich bin Unternehmer und Investor.
Als Spross eines französischen Soldaten und einer Krankenschwester wurde ich in Berlin geboren. Meine Eltern zogen zusammen nach Frankreich, doch meine damals noch sehr junge Mutter wurde keine Französin. Sie kam mit mir zurück nach Berlin und gründete eine neue Familie.

Mein Ziehvater war Binnenschiffer. Ich wuchs in einfachen Verhältnissen mit zwei jüngeren Geschwistern auf, um die ich mich kümmerte. Ich erkannte früh, dass es sich gut anfühlt, auf eigenen Beinen stehen zu können. Nach der Schule zog ich aus und erlernte den Beruf des Schmieds und Hufschmieds. Nebenher verdiente ich Geld durch das Kleben von Werbeplakaten in der ganzen Stadt bei jeder Witterung – ein Abenteuer, das mir meine erste eigene Wohnung bereits mit knapp 16 Jahren und ein hohe Maß an Unabhängigkeit ermöglichte. Ich war motiviert, voller Energie und immer bestrebt, den nächsten, noch besseren Job zu erlangen.

Zugang zur Welt der Innengestaltung und den Umgang mit Räumen, Farben und Stoffen erhielt ich durch die Freundschaft zu einem bekannten Innenarchitekten. Unsere Wege kreuzten sich irgendwo und aus dieser zufälligen Begegnung entwickelten sich regelmäßige Jobs, die mir nicht nur deutlich mehr Geld einbrachten, als das Kleben von Plakaten sondern mich auch ganz anders forderten und förderten. Ich erhielt Zugang zu interessanten Personenkreisen und lernte Lebensweisen kennen, die meine Fantasie und meinen Forscherdrang stimulierten und mich nachhaltig prägten.

Über den zweiten Bildungsweg studierte ich nach dem Berufsabschluss Ingenieurwesen, da mich Statik und Brückenbau sehr interessierten. Bereits während des Studiums konzentrierte ich mich auf Brücken, Gewölbe und Kirchtürme. Ich sammelte praktische Erfahrungen in einer alteingesessenen Firma, die sich landesweit auf die Instandsetzung von Brücken spezialisiert hatte. In dieser Firma fand ich einen Mentor, der mich während des Studiums begleitete und meine Kreativität unterstützte und förderte.

Zum Ende des Studiums machte ich mich im Bereich Instandsetzung von Brücken selbstständig , was bei der großen Anzahl an Berliner Brücken und aufbauend auf meinen gesammelten Erfahrungen förderlich war und mich zudem thematisch faszinierte. Ich baute Kontakte zu Brückenbauämtern auf und nahm an vielen Ausschreibungen des Berliner Senats teil. Mein erster größerer Senatsauftrag sicherte mir weitere Investitionen in Maschinen und Technik. In der Folgezeit arbeitete ich für namhafte Firmen im Brückenbau und für zuständige Brückenbauämter in ganz Deutschland. Durch zusätzliche Aufträge am Berliner Dom und vielen Kirchen im Berliner Umland erhielt ich weitere Empfehlungen – mein Weg führte mich zum Kölner Dom und später bis zur Kathedrale von Sevilla.

Neben meiner Tätigkeit im Baugeschäft war ich unternehmerisch an vielem zeitgleich interessiert. Expansion und weitere neue Geschäftsmodelle spornten mich an. Dabei war mir der Erhalt des Ist-Bestandes immer wichtig. Weil ich gut und gerne delegieren kann, suchte ich mir Geschäftsführer für meine parallellaufenden Spielfelder. So betrieb ich ab Mitte bis Ende der Neunziger Jahre beispielsweise mehrere ansprechende Waschsalons neben dem Baugeschäft, vornehmlich in Ostberliner Bezirken. Hier gab es nach der Wende mehr Bedarf an solchen Dienstleistungen.

Ich lernte den Umgang mit Vermietern und Lieferanten kennen und übte mich darin, günstige Konditionen auszuhandeln. Ende der Neunziger Jahre stemmte ich am Ufer der Spree eine der ersten Strandbars Berlins aus dem Sand.

Die gelebten Erfahrungen und Begegnungen spann ich weiter und eröffnete Anfang der 2000er Jahre einen Club, der in der Berliner Szene und weit darüber hinaus mehr als sechs Jahre äußerst bekannt und beliebt war.

Den Club verkaufte ich 2006 an einen Berliner Unternehmer, dessen Traum es war, eine spektakuläre Bar zu besitzen.

In diesen Jahren lernte ich nicht nur viele Menschen kennen, ich lernte auch viel über Menschen. Dieser Lebensabschnitt war prägend und richtungsweisend für mich.

2007 erfasste mich ein PKW auf offener Straße und zog einen Strich durch mein bisheriges Leben. Alles stand noch einmal auf Start. Es gab das Leben „davor“ und das Leben „danach“. Ich wurde komplett auf mich selbst zurückgeworfen, mein Leben und mein Denken veränderten sich. Ich war Ende 2007 mental am Boden, wickelte Firmen ab, war finanziell am Boden und zu 30% dauerhaft körperbehindert. Zwei Jahre Rehabilitation brachten mich zurück ins Leben, nicht jedoch zurück in die Baubranche. Ich benötigte ein Tätigkeitsfeld, das mich körperlich nicht mehr so stark beanspruchte.  Was tun?

Die erste Idee, die ich im Ansatz auch umsetzte – auszuwandern und in Spanien mit dem noch verbliebenen Kapital eine Schweinezucht und ein angrenzendes Hotel zu führen, wurde von einer anderen Idee eingeholt: Ein befreundeter Unternehmer brachte das Thema zahnmedizinische Labortechnik ins Gespräch und gewann mein Interesse. 2009 setzten wir unsere ersten gemeinsamen Schritte in dieser Branche. Wir gründeten ein Unternehmen mit dem Ziel, hochwertigen, günstigen Zahnersatz aus dem Ausland zu importieren.

Die modernen Methoden und Möglichkeiten der CAD/CAM – Technologie im Bereich der Zahntechnik, die bis dato in Deutschland kaum genutzt wurden, boten gutes Entwicklungspotenzial. Wir bauten ein branchen- und länderübergreifendes Netzwerk auf, führten progressive Zahnärzte und Labore an diese Technologie heran. Die Investition in eine erste zahnmedizinische Praxis mit CAD/CAM Technologie komplettierte die Wertschöpfungskette. Diese Praxis begleiteten und managten wir über drei Jahre, bis wir sie an die dort tätigen Zahnärzte verkauften. Das nächstgrößere Projekt stand im Raum.

Um den Kreis zu schließen und die zahnmedizinische Versorgung zu perfektionieren, planten und errichteten wir 2011 in Berlin eine Dental-Klinik. In einem Haus mit 17 Behandlungszimmern bündelten wir Zahnprothetik, Zahnmedizin sowie Oralchirurgie. Innerhalb dieses innovativen Konzepts vereinten wir alle wichtigen Kompetenzen der Zahnmedizin mit modernster Technologie und entwickelten eine eigene Firmenkultur. Bis zum Verkauf der Dental-Klinik Ende 2019 an einen ausländischen Investor leitete ich diese mit meinem Geschäftspartner.

Erneut ging ein wichtiger Abschnitt meines Lebens zu Ende.

Mit Anfang 50 baute ich im Prenzlauer Berg eine neue Praxis auf, in die ich alle Erfahrungen einfließen lassen konnte. Im Ergebnis entstand eine top moderne Praxis mit modernem Ambiente, die bereits nach einem Jahr schwarze Zahlen schrieb und sich wachsenden Zuspruches erfreut. Neben dem Wohlfühlaspekt für Patienten liegt der Fokus hier in der Kombination aus modernster Technik/Behandlungsmethoden gepaart mit der Kompetenz eines jungen, motivierten Teams. Aufgebaut und in die Hände der neuen Eigner entlassen, steht die Praxis in 2022 auf festen, eigenen Füßen. Erneut geht etwas zu Ende – ein neuer Abschnitt für mich beginnt.

Nun begleite ich meinen erwachsenen Sohn auf seinem Weg in die Zahnmedizin.